Donnerstag, 17. März 2011

Darf es noch ein bisschen mehr sein? [oder] Weshalb Twitter keine Bilder braucht.

Ein perfektes Dinner, die perfekte Begleitung, der perfekte Ort, zauberhafte Stimmung, Essen und Trinken in Perfektion? Kann das noch besser werden? Nur durch die Gelassenheit und Konsequenz, im richtigen Moment aufzuhören, sich weder zu erbrechen noch Bauchkrämpfen hingeben zu müssen. Nicht jedem Gang nachzueifern oder gar mit jedem Biss angstvoll an das Ende zu denken. Den Moment der Perfektion zu genießen ohne zu konservieren, ohne zu imitieren, ohne zu klammern. Sich des Glückes bewusst zu sein ohne Gedanken an gestern oder morgen zu verschwenden. In dieser Situation kann schon ein Minzblättchen zu viel sein (1). Stimmt Ihr mir zu? Dann lasst uns einen Happen essen und über Technik reden.

Twitter begrenzt seine Nachrichten auf 140 Zeichen (2) und erlaubt nur Text. Die Funktionsbeschreibung von Twitter (inklusive der inoffiziellen FF und #) passt auf eine A4-Seite Arial 11. Nicht grundlos, denn diese Einschränkungen grenzen Twitter zu anderen Netzwerken ab, halten die Kompatibilität zur SMS und machen es leicht, verschiedene Twitter-Anwendungen für unterschiedlichste Hardware zu bauen. Weder MySpace noch Xing (Entschuldigung!) (3) wurden gezwungen Ihre Identität als Musik- bzw. Geschäftsnetzwerk zu opfern, nur um ein „gefällt mir“ zu integrieren und den Featurekampf mit Facebook aufzunehmen. Facebook wiederum scheint mit jeder neuen Funktionalität auch ein neues Sicherheitsloch zu finden (4). Ohnehin leben erfolgreiche Netzwerke von einem dünnen (genialen) Framework. Google.de, YouTube, Wikipedia oder auch der App Store. Die Inhalte werden durch die Nutzer generiert, freiwillig. Teure Softwareentwickler braucht es nicht. Die Fernbedienung des Apple- TV kommt mit 7 Tasten aus, ein Touchscreen mit 2 Fingern. (5) Wer braucht da am Handy noch QUERTZ- Tastaturen in Stecknadelgröße? Wer braucht 280W-Quadcorekraftwerke, wenn andere Computer in die Hosentasche passen? Wer braucht 1000 Follower und 3471 Freunde? Kein Mensch.

Liebe Produktentwickler, verzichtet auf Features und die „Wollmichsau“. Haltet die Software kompakt, einfach bedienbar, schnell, sicher und portabel. Den Rest machen die Nutzer von ganz allein. Und besser Dominanz in einer Nische als fünfter Sieger im Mainstream.

Habt Ihr Beispiele für gute und einfache Systeme oder Negativbeispiele von Technik- und Softwaremonstern, die keiner bedienen kann? Schreibt mir.

Oliver

PS.: Wie uns die aktuellen Ereignisse lehren hat auch die Erde Ihre Grenzen und auch hier gilt es zu fragen, ob es wirklich immer mehr und immer billiger sein muss. Besonders dann, wenn es zu Lasten der Sicherheit geht.

Monty
1) Aus „Monty Python - Der Sinn des Lebens“, YouTube-Ausschnitt http://www.youtube.com/watch?v=bPUomGBNmYw&playnext=1&list=PL21EF4FB7264ED4F4, ab Minute 4:06
2)      Wikipedia zu Twitter, Abschnitt „Funktionen“, http://de.wikipedia.org/wiki/Twitter
3)      Neuerungen in Xing, http://www.stern.de/digital/computer/neue-funktionen-xing-beschreitet-den-facebook-weg-1658904.html
4)      Facebook-Apps problematisch, http://www.pc-magazin.de/news/betrugsmasche-mit-facebook-apps-1100869,181.html
5)      Apple-TV Steuerung per Minifernbedienung und/oder Remote, http://store.apple.com/de/browse/home/shop_ipod/family/apple_tv?mco=MTM3NTM1Nzk
 

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