Donnerstag, 8. November 2012

Halbwertszeit

Was haben Steve Jobs und ein Akku gemeinsam? Die Zeit arbeitet gegen Sie.(1)

Derartige (und viele weitere) schleichende Auflösungserscheinungen lassen sich in die Korsage einer Halbwertzeit pressen. Nach Verstreichen der Halbwertzeit ist nur noch die Hälfte vom Ursprünglichen übrig. So halbiert sich die Ausleihhäufigkeit von Büchern alle 5 Jahre.(2) Die Halbwertzeit von Internetverweisen ist noch ein wenig kürzer.(3) Das iPhone garantiert(4) wenigstens zwei Jahre bezüglich seiner kabellosen Überlebensfähigkeit.(5)

Wesentlich ausdauernder sind die Freunde auf Facebook, Vielen Dank! Trotz anhaltender Stille reichte der Leserschwund nicht für eine Halbwertszeitberechnung aus. Nun ist es wie bei Büchern: Mögen (kaufen) als Akt der Interessensbekundung(6) ist nicht zu verwechseln mit lesen oder gar weiterreichen. Facebook denkt an seine Nutzer und sortiert den Müll, d.h. über 90% der Neuigkeiten, die Ihr eigentlich erhalten würdet,(7) aus.

Nun zu Eurer Aufgabe:  Erhöht die Halbwertzeit Eurer Beiträge!

(Falls noch nicht geschehen:) Verbreitet in Eurem Netzwerk folgende Botschaft:
Schreibt maximal einen Beitrag pro Tag. Auch ein Beitrag pro Woche ist akzeptabel, ein Monat tolerabel.  Um nicht als real verstorben zu gelten, sollte allerdings wenigstens ein Lebenszeichen pro Jahr hinterlassen werden.(8)

Wenn Ihr also 300 - 500 Freunde und Fanseiten "abonniert" habt (weniger lässt Euch technisch inkompetent und sozial uninteressiert erscheinen) und alle befolgen diese goldene Regel der Stille, dann sind es hoffentlich fast 5 Minuten, bis ein neuer Status hereinschneit.(9)

Ein Wochenende mit mehr Qualität als Quantität 
wünscht Euch Oliver.


Der nächste Artikel kommt früher oder später, aber nicht heute. Anregungen könnt Ihr mir gern bis dahin zusenden.

PS.: Habt Ihr schon einmal darüber nachgedacht, dass E-Mail-Beschränkungen immer den Falschen bestrafen? Hier werdet Ihr als Leser genötigt, Mails schnell zu lesen, abschließend zu bearbeiten oder wenigstens aus dem Briefkasten zu entfernen, selbst bei CC und BCC.

Es wird Zeit für ein Postausgangslimit, nur eine Mail versenden pro Tag!

Anmerkungen mit Quellen:
1.) So wurde kürzlich der Ziehsohn von Steve Jobs und iOS-Chef Scott Forstall entlassen.
Siehe: „Das Forstall-Aus und seine Auswirkungen”, http://www.schimanke.com/archives/3977-Kommentar-Das-Forstall-Aus-und-seine-Auswirkungen.html .
2.) Bibliometrische Halbwertszeiten, http://de.wikipedia.org/wiki/Halbwertzeit .
3.) Besonders ärgerlich: Seit über einem Jahr gibt es keine (wirklich) neue Folge von Ehrensenf. Doch wenigstens zeigt der Link (noch) nicht auf einen Lebensmittelhersteller, http://www.ehrensenf.de/ .
4.) IPhone und IPad können durch den kostenpflichtigen AppleCare Protection Plan für zwei Jahre abgesichert werden, darin auch Reparaturleistungen für Batterien, deren Leistung 50 % oder mehr unter der Originalspezifikation liegt, http://www.apple.com/de/iphone/compare-iphones/ .
In der EU gilt zudem die zweijährige Gewährleistung, http://www.apple.com/de/legal/statutory-warranty/ .
5.) Dabei entsprechen 100% einer Surfdauer mit 3G: bis zu 8 Std. bei IPhone 5 und 6 Std. bei IPhone 4 und 4S, http://www.apple.com/de/iphone/compare-iphones/ .
6.) „90% der Seiten, die mir gefallen werfen ein sehr verstörendes Bild auf mich.“ Gemeinschaftsseite auf Facebook, https://www.facebook.com/pages/90-der-Seiten-die-mir-gefallen-werfen-ein-sehr-verst%C3%B6rendes-Bild-auf-mich/120292691393681 .
7.) Warum liest das denn keiner auf Facebook? Artikel: http://www.socialnetworkstrategien.de/2011/05/warum-liest-das-denn-keiner-auf-facebook-3-entscheidende-faktoren-fur-den-erfolg-eines-facebook-postings/#more-1322
8.) Der letzte Blogartikel liegt 1½ Jahre zurück. Es fehlte mir schlicht an Zeit und Themen, die ich Euch zum Lesen zumuten kann. Das ist die reine Wahrheit. Entschuldigung! „Die Wahrheit wohnt nur 2 Häuser entfernt“ auf http://oponsold.blogspot.de/2011/03/die-wahrheit-wohnt-nur-2-hauser.html .
9.) Genauer: 24 * 60 Minuten / 400 = 3 Minuten 36 Sekunden. Für alle, die diese Fußnote wirklich interessiert hat, Online-Taschenrechner: http://web2.0rechner.de/ .

Dieser Artikel enthält gut 500 Wörter und kostete Euch 2 Minuten Lesezeit bei einer WpM von 250, http://de.wikipedia.org/wiki/Lesegeschwindigkeit .

Montag, 28. März 2011

Die Wahrheit wohnt nur 2 Häuser entfernt

...oder über die Kunst, die richtigen Fragen zu stellen.

Der Begründer des Web, Tim Berners-Lee, wurde einst gefragt, ob Menschen jetzt gebildeter und klüger werden. Er antwortete charmant mit "Nicht wirklich, aber wir sind besser verbunden ..."(1). 21 Jahre später versorgen uns Twitter, die Tagesschau in 100s und diverse Liveticker im Sekundentakt mit neuen Informationen (auch nachts halb 3 wenn der Flugmodus nicht aktiviert war). Aber die Wahrheit lässt sich nicht so leicht einholen. Der Polizist der Wahrheit sieht die echten Zeugen regelmäßig nur von hinten. Und so wird aus „Frau, 1.80m groß, lange blonde Haare“ schnell eine freundlich, zurückhaltende, schlanke Diva mit Modebewusstsein. Fehlendes wird durch passendes ergänzt, ganz einfach. Das klappt auch im Kleinen: „Das IPad 2 ist da“. Nicht völlig falsch, aber im App Store sollte diese Wahrheit nicht tagesaktuell ausgewertet werden.(2) Immerhin kann man schon jetzt für das IPad bezahlen, was einem Besitz recht nahe kommt. Ihr wisst was ich meine und kennt noch mehr Beispiele?

Terry Pratchett unterscheidet zwischen der „reinen“ und der „ganzen“ Wahrheit. (3) Nach dieser Definition könnte ein Blogger mit „nichts als der Wahrheit“ episch und eindrucksvoll von technischen Errungenschaften der Menschheit berichten, ganz unabhängig von möglichen Vergünstigungen, Spenden, Marketingverträgen und „Testgeräten“ (*ich warte noch auf einen Sponsor). Auch Twitter kann stolz von Millionen Nutzern sprechen ohne gezwungen zu werden, die Anzahl maschineller, toter und betrügerischer Accounts preiszugeben (4).

Ich möchte aber auch zur Fairness aufrufen, um wenigstens in diesem Artikel der ganzen Wahrheit näher zu kommen. Sind es nicht auch unsere Fragen, die unsaubere Antworten provozieren, freuen wir uns denn auf die ganze Wahrheit und suchen wirklich nach Ihr? Oder weshalb ist „Reality-TV“ (5) so beliebt? Weshalb fragen wir so konsequent nach bei der Abschaltung der Atomkraftwerke, stellen uns aber (lieber) nicht die Frage nach den Alternativen? Wollen wir wirklich wissen, was aus den Arbeitern in Fukushima (6) wird in den nächsten 30 Jahren (und deren Kindern)? Fragt irgendjemand, wie es den Arbeitern in Ägypten heute geht, 25 Tage nach der friedlichen Revolution? (7) Wollen wir wirklich wissen, was sich hinter unseren virtuellen Freunden sozialer Netzwerke verbirgt? Wie viele Vizedirektoren ein mittelständiges Unternehmen überhaupt haben kann? Welche Antwort erwarten wir auf „Bin ich schön?“ (8) ? Macht Ihr die Tür auf, wenn die Wahrheit bei Euch klingelt und sagt „Man, bist Du dick und alt geworden. Mach mal wieder Sport und trink mehr Null prozentiges!“

Oder leben wir ganz gut in der Nachbarschaft der Wahrheit, in Sichtweite aber aus sicherer Entfernung? Das Leben ist schließlich kein Ponyhof (9). Wenn uns die Antworten aber nicht gefallen, dann sollten wir bessere Fragen stellen (einen Versuch wert?). Die Antwort auf alle Fragen ist … (10) und das ist die reine Wahrheit.


Oliver (so heiße ich zumindest im Pass)

Falls mich jemand zitieren möchte: „Die Wahrheit ist wie ein gleißendes Feuer. Ohne Ihre Nähe würden wir erfrieren. Doch um so näher wir kommen, um so brennzlicher wird es.“

PS.: Probiert das richtige Fragen zunächst bitte nicht an Menschen aus, die Euch nahe stehen.


Quellen:
1.) Heise zum 50. Geburtstag von Sir Timothy John Berners-Lee, http://www.heise.de/newsticker/meldung/Der-Ritter-des-Internet-zum-50-Geburtstag-von-Tim-Berners-Lee-108163.html
2.) Das IPad 2 ist seit 25.03.2011 02.00 Uhr online bestellbar, eine Mail „Das IPad 2 ist da“ wurde an alle Interessenten verschickt, 5.00 Uhr betrug die Lieferzeit bereits 2-3 Wochen, heute Abend sind es 3-4. http://store.apple.com/de/browse/home/shop_ipad/family/ipad/select?mco=MjE2MjYyNzA
3.) „Er kam zu dem Schluss, nicht auf die ganze Wahrheit zurückzugreifen, sondern stattdessen nichts als die Wahrheit zu wählen, die im Allgemeinen auf das Bedürfnis nach Aufrichtigkeit verzichtet.“ in „Der Club der unsichtbaren Gelehrten“, ein Scheibenwelt-Roman von Terry Pratchett , ins Deutsche übertragen von Gerald Jung.
4.) Quelle: TwitterSmash-Blog: „Das schmutzige Geheimnis über Twitter“, http://twittersmash.com/das-schmutzige-geheimnis-uber-twitter/
5.) „Als Reality-TV (deutsch: Realitätsfernsehen) bezeichnet man ein Genre von Fernsehprogrammen, in denen vorgeblich oder tatsächlich versucht wird, die Wirklichkeit abzubilden“, Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Reality-TV
6.) „Zustand der Fukushima-Arbeiter stabil“, war eine der letzten Meldungen zu den drei Strahlenopfern am 24. März, Quelle: n-tv, http://www.n-tv.de/Spezial/Sorge-vor-Strahlen-waechst-article2929211.html
7.) „Premierminister Schafiq trat nach anhaltenden Protesten gegen seine Regierung am 3. März 2011 zurück“ , Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84gypten
8.) „Bin ich schön? (1998) unter Regie von von Doris Dörrie, http://www.imdb.com/title/tt0144106/
9.) Lara Fritzsche nahm den bekannten Spruch 2009 als Buchtitel auf „Das Leben ist kein Ponyhof", http://www.amazon.de/Das-Leben-ist-kein-Ponyhof/dp/3462041282/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1301343266&sr=1-1
10.) „Die Antwort 42 ist das kürzeste und bekannteste Zitat aus „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams“, http://de.wikipedia.org/wiki/42_%28Antwort%29

Donnerstag, 17. März 2011

Darf es noch ein bisschen mehr sein? [oder] Weshalb Twitter keine Bilder braucht.

Ein perfektes Dinner, die perfekte Begleitung, der perfekte Ort, zauberhafte Stimmung, Essen und Trinken in Perfektion? Kann das noch besser werden? Nur durch die Gelassenheit und Konsequenz, im richtigen Moment aufzuhören, sich weder zu erbrechen noch Bauchkrämpfen hingeben zu müssen. Nicht jedem Gang nachzueifern oder gar mit jedem Biss angstvoll an das Ende zu denken. Den Moment der Perfektion zu genießen ohne zu konservieren, ohne zu imitieren, ohne zu klammern. Sich des Glückes bewusst zu sein ohne Gedanken an gestern oder morgen zu verschwenden. In dieser Situation kann schon ein Minzblättchen zu viel sein (1). Stimmt Ihr mir zu? Dann lasst uns einen Happen essen und über Technik reden.

Twitter begrenzt seine Nachrichten auf 140 Zeichen (2) und erlaubt nur Text. Die Funktionsbeschreibung von Twitter (inklusive der inoffiziellen FF und #) passt auf eine A4-Seite Arial 11. Nicht grundlos, denn diese Einschränkungen grenzen Twitter zu anderen Netzwerken ab, halten die Kompatibilität zur SMS und machen es leicht, verschiedene Twitter-Anwendungen für unterschiedlichste Hardware zu bauen. Weder MySpace noch Xing (Entschuldigung!) (3) wurden gezwungen Ihre Identität als Musik- bzw. Geschäftsnetzwerk zu opfern, nur um ein „gefällt mir“ zu integrieren und den Featurekampf mit Facebook aufzunehmen. Facebook wiederum scheint mit jeder neuen Funktionalität auch ein neues Sicherheitsloch zu finden (4). Ohnehin leben erfolgreiche Netzwerke von einem dünnen (genialen) Framework. Google.de, YouTube, Wikipedia oder auch der App Store. Die Inhalte werden durch die Nutzer generiert, freiwillig. Teure Softwareentwickler braucht es nicht. Die Fernbedienung des Apple- TV kommt mit 7 Tasten aus, ein Touchscreen mit 2 Fingern. (5) Wer braucht da am Handy noch QUERTZ- Tastaturen in Stecknadelgröße? Wer braucht 280W-Quadcorekraftwerke, wenn andere Computer in die Hosentasche passen? Wer braucht 1000 Follower und 3471 Freunde? Kein Mensch.

Liebe Produktentwickler, verzichtet auf Features und die „Wollmichsau“. Haltet die Software kompakt, einfach bedienbar, schnell, sicher und portabel. Den Rest machen die Nutzer von ganz allein. Und besser Dominanz in einer Nische als fünfter Sieger im Mainstream.

Habt Ihr Beispiele für gute und einfache Systeme oder Negativbeispiele von Technik- und Softwaremonstern, die keiner bedienen kann? Schreibt mir.

Oliver

PS.: Wie uns die aktuellen Ereignisse lehren hat auch die Erde Ihre Grenzen und auch hier gilt es zu fragen, ob es wirklich immer mehr und immer billiger sein muss. Besonders dann, wenn es zu Lasten der Sicherheit geht.

Monty
1) Aus „Monty Python - Der Sinn des Lebens“, YouTube-Ausschnitt http://www.youtube.com/watch?v=bPUomGBNmYw&playnext=1&list=PL21EF4FB7264ED4F4, ab Minute 4:06
2)      Wikipedia zu Twitter, Abschnitt „Funktionen“, http://de.wikipedia.org/wiki/Twitter
3)      Neuerungen in Xing, http://www.stern.de/digital/computer/neue-funktionen-xing-beschreitet-den-facebook-weg-1658904.html
4)      Facebook-Apps problematisch, http://www.pc-magazin.de/news/betrugsmasche-mit-facebook-apps-1100869,181.html
5)      Apple-TV Steuerung per Minifernbedienung und/oder Remote, http://store.apple.com/de/browse/home/shop_ipod/family/apple_tv?mco=MTM3NTM1Nzk
 

Mittwoch, 9. März 2011

Kann sterben wer nicht wirklich lebt? (Ein Protestbrief Eurer Avatare)

„Wenn mein virtuelles Ich stirbt, sterbe ich dann auch?“ Eine beliebte Frage in diversen Zukunftsromanen der Vergangenheit. „Hoffentlich nicht!“ sollte die Antwort heute heißen, denn zahlreiche Todesfallen lauern auf unsere Avatare im Internet. Ein Avatar ist eine künstliche Person oder ein grafischer Stellvertreter einer echten Person in der virtuellen Welt. (1) Im übertragenen Sinn steigt Ihr als menschliche „Gottheit“ hinab in die virtuellen Welten des Internet und lasst Euch dort von Eurem Abbild aus Profilbild, Geburtstag und Handynummer vertreten, in Facebook, Twitter, Xing, ... (2) Avatare repräsentieren Euch (oder ein fiktives Ich von Euch) im Netz. Und Dank der allseits beliebten Apps tauschen sie sich untereinander aus. „Hey Twitter, schon gehört? Mein Avatar mag folgendes Video auf YouTube…“ (3)

Gäbe es eine Internetgewerkschaft, sicherlich würden sich viele Avatare zusammenschließen und für Ihre Grundrechte streiten. Gegen die Todesstrafe zum Beispiel. Einmal gegen die Nutzungsregeln verstoßen? (4) Das könnte bereits den Tod für Eure Präsenz in Facebook bedeuten. Schaut dieser Tage lieber zweimal, bevor Ihr auf ein lustiges Video klickt und damit eine neue Spamwelle anstoßt. (5) Auch unerlaubtes Zitieren kann schnell problematisch werden. Avatare treten nicht von Ihrem Amt vorübergehend zurück, Sie werden eliminiert. Für Euch vielleicht wichtig als Verbindung zu 350 Freunden, für den Plattformanbieter einfach nur ein „Account“. (Und wie Avatare sterben kennt Ihr aus TRON) (6)

Dann gibt es da noch das bedauernswerte Schicksal tausender Profilleichen, Avatare im Koma quasi (ohne Sterbehilfe). Vom Nutzer vergessene oder durch herzlose Computersysteme erstellte Profile, ohne Bild und ohne Statusupdate dahinvegetierende Bits. (7) Nehmt Euch bitte ein Herz und einen Abend Zeit, Ihnen den Weg in den Internethimmel der gelöschten Profile zu ebnen (auch wenn das mitunter länger dauert als die Geburt / Registrierung).

Und schließlich und abschließend noch ein ernstes Thema. Was passiert aus Avataren, deren Eigentümer verstorben ist? „Bin mal kurz weg“ ist sicherlich nicht der beste letzte Satz. Und es gibt noch geschmacklosere „letzte“ Aktivitäten. Lest einfach mal Eure letzten 20 Nachrichten. Die Idee aufgegriffen (aber noch nicht so etabliert wie ein klassisches Bestattungsunternehmen) hat My Webwill in Kooperation mit Symantec. (8)

Ich wünsche Euch (und Euren Avataren) ein friedvolles und langes Leben (9)

Oliver


PS.: Wer dieses Thema sterbenslangweilig fand, schreibt mir einfach mal seinen Wunsch via Twitter oder Facebook.

1) http://de.wikipedia.org/wiki/Avatar_(Internet)
2) Videotipp: Southpark zum Thema Facebook / TRON, auf http://www.southpark.de/clips/sp_vid_269226/ und auf YouTube
3) YouTube-Infos in andere Netzwerke pusten, http://www.youtube.com/account_sharing (setzt natürlich einen Account voraus)
4) Nutzungsbestimmungen facebook, https://www.facebook.com/terms.php?ref=pf
5) Würmer auf Facebook und MySpace, http://www.kaspersky.com/news?id=207575670
6) aktuelle Infos zu TRON auf Facebook, https://www.facebook.com/Tron
7) "Profilleichen" aus dem Blog "Liebe, Sex und ander Peinlichkeiten", http://elizalilienstein.de/archives/73
8) „My Webwill allows you to make decisions about your online life after death. You can choose to deactivate, change or transfer your accounts, like Twitter, Facebook or your blog. At the time of your death we perform your wishes.“, https://www.mywebwill.com/
9) In Anlehnung an den Gruß „Live long and prosper“, http://en.wikipedia.org/wiki/Vulcan_salute

Freitag, 4. März 2011

Ungetrübt und Narrensicher, persönliche Eindrücke von der CeBIT 2011 (1)

Unter wolkenlosem Himmel fand ich gestern Propheten und Narren. Ein bisschen mehr Cloud und weniger Weiberfastnacht hätte ich erwartet auf dieser IT-Messe. Zeit für Traurigkeit oder gar Langeweile kam dennoch nicht auf und die Show war es wert, auf die Hälfte der eigenen Krawatte zu verzichten (rein theoretisch). Nordrhein-Westfalen (2) weiß wie es sich präsentiert, dies galt auch für einen exzellent aufgestellten Ausstellerbereich. Und wo wir gerade bei der Sonnenseite der CEBIT sind. Das OpenSource-Forum war nicht grundlos völlig überfüllt (3). Schattig mausgrau zeigten sich hingegen leider viele private Großaussteller. Regale voller „netter“ Hardware, aufgereiht wie Hühner auf der Stange. Media Markt mag hier als Vorbild gedient haben. Das Apple die CEBIT ignoriert und sich zeitgleich selbst inszeniert (4), ist ebenso deprimierend wie der ausgefallene Bandcontest (5) in der Musikhalle und die Hotdogpreise. Für alle die es verpasst haben hier die Thesen eines Propheten oder Narren (die Geschichte wird es zeigen). In 10 Jahren wird es keine lokalen Dateien mehr geben, in 20 Jahren keine Software und in 30 Jahren keine PCs(6).



Bilder zur CeBIT: https://www.facebook.com/album.php?aid=41962&id=176971612325504

Falls Ihr auch auf der CEBIT ward, schreibt mir Eure Eindrücke! Oliver (und meine Bewertung ist persönlich, subjektiv und erhebt nicht den Anspruch auf die gleiche journalistische Qualität, die professionelle Medien regelmäßig erzielen). Dafür sind meine Quellen offen:

Quellen und Anmerkungen
1) http://www.cebit.de/
2) http://www.cebit.nrw.de/
3) Kurzform des besten IT-Vortrages „Umdenken! 11 Gebote zur IT-Administration“ von Peer Heinlein, http://www.heinlein-support.de/upload/slac09/IT-Risikomanagement-20091209.pdf
4) Apple präsentierte am 02. März das IPad 2, http://www.apple.com/de/ipad/, unbedingt das Video schauen!
5) Zumindest am Donnerstag leider wegen Bandabsage ausgefallen, http://www.cebit.de/de/ueber-die-messe/programm/cebit-life/cebit-sounds/cebit-sounds/aktuelles/bandcontest
6) Aus dem Vortrag „Die nächsten 100 Jahre“ von Klaus Knopper, http://www.knopper.net/

Sonntag, 20. Februar 2011

Einfach zu kompliziert!

„Es ist kompliziert“ ist einer von neu(e)n Beziehungseinstellungen von Facebook (1). Kompliziert erscheint es mitunter auch, die richtige Einstellung der Privatsphäre auf Facebook zu finden (2). Nicht jeder versteht den modernen und innovativen Ansatz, dass wichtige Facebook-Neuerungen (auch) über einen Twitter-Account verbreitet werden (3). Was anfänglich merkwürdig anmutet, offenbart jedoch einen tieferen Sinn. Erstens ist Twitter momentan einer der wenigen Anbieter, die ähnlich viele Nutzer erreichen (4). Zweitens filtert inzwischen Facebook sämtliche Neuigkeiten, so dass keiner garantieren mag, ob eine neue Nachricht in Facebook nun ankommt oder nicht (5). Hat sich da Facebook ein Beispiel an MySpace genommen, die Unterhaltung in den Vordergrund zu rücken? (6) Nur unterhaltsame Neuigkeiten binden das Publikum. So gesehen erscheint es dann weniger verwunderlich, wenn selbst die Tagesschau auf der Suche nach Unterhaltung Boulevardthemen Vorrang gewährt. Polarisierende Meinungen, über die das Volk per SMS mit JA oder NEIN abstimmen kann. 74% glauben an (Dr.(?)) Guttenberg, Sie auch? (7). Komplizierte und heikle außenpolitische Themen kann der interessierte Leser schließlich immer noch unter „weitere Meldungen“ erreichen. Liegt es vielleicht am Universum selbst, dass Dinge entweder ernüchternd einfach oder unfassbar kompliziert sein müssen? Habt Ihr schon einmal versucht, einem promovierten Arzt eine Aussage zu entlocken, welche Ihr ohne Medizinstudium und kleines Latinum (8) verstehen konntet und die mehr bedeutete als „Ich bin wohl krank und es muss noch weitere Untersuchungen geben...“ ?
Da las ich diese Woche als Tweet ein Zitat von Einstein. „Man muss die Dinge so einfach wie möglich machen. Aber nicht einfacher.“ Zwei Empfehlungen, die mir beide wichtig und wenig kompliziert erscheinen. Im Rückenwind dieses großen Denkers frage ich künftig gern „Geht das auch einfacher?“. Bisher war das meistens die Frage meiner Schüler. Nun weiß ich auch wie ich antworten kann. „Einfacher ja, aber nicht dumm (und nicht immer unterhaltsam).“

Bis zum nächsten Mal (auf die Fortsetzung zum Thema „offline“ dürft Ihr Euch noch freuen)
Oliver


Anbei mein Quellenverzeichnis, wenn Ihr weitere Quellen findet dann schreibt Sie mir bitte oder meldet es an eine renommierte Tageszeitung. Folgt dem „Gefällt mir“ nur, wenn Ihr keine Datenschutzrechtlichen Bedenken habt. Alternativ könnt Ihr auch im Browser Eurer Wahl „https://www.facebook.com/vileben“ eingeben. Einen Dank u.a. an Key_Tipps, Institut 2F und Schwindt-Pr für Eure inspirierenden Tweets und Facebook-News. Diese Namensnennung ist kein Sponsoring, ich habe die Links wirklich über Euch gefunden ...

1) http://www.facebook.com/editprofile.php#!/editprofile.php?sk=relationships
2) http://www.facebook.com/instantpersonalization/
3) http://twitter.com/#!/facebook
4) http://twitter.com/about
5) http://www.facebook.com/help/?faq=14863
6) http://www.stern.de/digital/online/unterhaltungsplattform-statt-soziales-netzwerk-myspace-kapituliert-vor-facebook-1617970.html
7) http://www.tagesschau.de/multimedia/video/ondemand100_id-video863234.html
8) http://de.wikipedia.org/wiki/Kleines_Latinum

Dienstag, 8. Februar 2011

Nie mehr offline...?!* (Teil 1) [*mit interessanten Fußnoten]

Nie mehr offline...?! (Teil 1)

Elf Jahre ist es her, dass uns die Matrix mit einer düsteren Zukunftsprognose verzauberte. Mit einem entscheidenden Denkfehler: Menschen brauchen keine Kabel um mit dem Netz verbunden zu sein. Das kabellose Netz (WLAN) sendet Bild und Ton durch den Äther*, UMTS überzieht ganze Landstriche mit dem süßen Duft des Internet**. Und wir schließen uns freiwillig an die Technik an (solange diese weniger als 140g wiegt). *** Wir sind politisch und kulturell informiert und tauschen uns aus (in weniger als 140 Zeichen ****). Und wir unterstützen (6*) und kritisieren (7*) Präsidenten. Panik ist in diesem Kontext durchaus nachvollziehbar, besonders bei Diktaturen. (Eine Demokratie, welche Angst vor dem (wählenden) Volk hat, ist ein Thema für eine ganz andere Kolumne) Wer knietief im Öl(*8) steht, freut sich auch an kalten Tagen über ein „Rauchen verboten“-Schild. Zündhölzer(*9) (auch virtuelle) sind da nicht (wirklich) willkommen. Hattet Ihr schon mal kein Feuerzeug dabei, wenn ein echt super „Date“ Euch danach fragte? Peinlich. So könnte sich dann auch der ein oder andere Nutzer 2011 fühlen, wenn er auf die höfliche Einladung „Kannst mich adden“ eingestehen muss, dass er offline ist. Schufa, ein Bergdorf ohne UMTS, ein Land dass mal kurz alle Netze offline nimmt,...[hier Eure Ausrede einfügen]. Dann kann man auch einem Raucher entgegnen, dass Rauchen tödlich ist. Freunde macht Ihr Euch damit selten, nicht mal „Freunde“ auf Facebook. Fortsetzung folgt.



PS.: In dieser Kolumne wurden Anmerkungen und Quellen als Fußnoten(+++) verfasst.
+++ In Respekt und Hochachtung vor einem tollen Buchautor, Terry Pratchett.

*Der Äther (griech. αἰθήρ [„aithär“] für der (blaue) Himmel) ist eine Substanz, die im ausgehenden 17. Jahrhundert als Medium für die Ausbreitung von Licht postuliert wurde. Quelle: Wikipedia

**abhängig vom Netzbetreiber: http://www.umts-netzabdeckung.de/

*** Das IPhone4 wiegt 137g, noch mehr und meine Hose würde rutschen...,
Quelle: http://store.apple.com/de/tab?node=home/shop_iphone/family/iphone&tcid=tg_tabcontroller&tab=1

**** Twitter übernahm die Zeichenbegrenzung der SMS***** und revolutionierte damit die Blogdienste, die BILD hatte den Trick schon wesentlich eher erkannt.

***** Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sms

6* Die Wahlkampfteams des US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama nutzen 2008 Twitter

7* Siehe auch: „Twitter wird zur Sprachbox gegen das Regime Mubarak“, Quelle: http://www.swr.de/contra/-/id=7612/nid=7612/did=7579004/ynm5kc/

8* das leicht brennbare, kein Leinöl!

9* Unter Zauberern der Universität sehr beliebt, Siehe auch http://weltentor.weltenzirkel.de/

weitere Quellen:
Matrix: http://de.wikipedia.org/wiki/Matrix_%28Film%29
Terry Pratchett / Scheibenweltromane: http://de.wikipedia.org/wiki/Scheibenwelt-Romane
UMTS: http://de.wikipedia.org/wiki/Umts