Sonntag, 20. Februar 2011

Einfach zu kompliziert!

„Es ist kompliziert“ ist einer von neu(e)n Beziehungseinstellungen von Facebook (1). Kompliziert erscheint es mitunter auch, die richtige Einstellung der Privatsphäre auf Facebook zu finden (2). Nicht jeder versteht den modernen und innovativen Ansatz, dass wichtige Facebook-Neuerungen (auch) über einen Twitter-Account verbreitet werden (3). Was anfänglich merkwürdig anmutet, offenbart jedoch einen tieferen Sinn. Erstens ist Twitter momentan einer der wenigen Anbieter, die ähnlich viele Nutzer erreichen (4). Zweitens filtert inzwischen Facebook sämtliche Neuigkeiten, so dass keiner garantieren mag, ob eine neue Nachricht in Facebook nun ankommt oder nicht (5). Hat sich da Facebook ein Beispiel an MySpace genommen, die Unterhaltung in den Vordergrund zu rücken? (6) Nur unterhaltsame Neuigkeiten binden das Publikum. So gesehen erscheint es dann weniger verwunderlich, wenn selbst die Tagesschau auf der Suche nach Unterhaltung Boulevardthemen Vorrang gewährt. Polarisierende Meinungen, über die das Volk per SMS mit JA oder NEIN abstimmen kann. 74% glauben an (Dr.(?)) Guttenberg, Sie auch? (7). Komplizierte und heikle außenpolitische Themen kann der interessierte Leser schließlich immer noch unter „weitere Meldungen“ erreichen. Liegt es vielleicht am Universum selbst, dass Dinge entweder ernüchternd einfach oder unfassbar kompliziert sein müssen? Habt Ihr schon einmal versucht, einem promovierten Arzt eine Aussage zu entlocken, welche Ihr ohne Medizinstudium und kleines Latinum (8) verstehen konntet und die mehr bedeutete als „Ich bin wohl krank und es muss noch weitere Untersuchungen geben...“ ?
Da las ich diese Woche als Tweet ein Zitat von Einstein. „Man muss die Dinge so einfach wie möglich machen. Aber nicht einfacher.“ Zwei Empfehlungen, die mir beide wichtig und wenig kompliziert erscheinen. Im Rückenwind dieses großen Denkers frage ich künftig gern „Geht das auch einfacher?“. Bisher war das meistens die Frage meiner Schüler. Nun weiß ich auch wie ich antworten kann. „Einfacher ja, aber nicht dumm (und nicht immer unterhaltsam).“

Bis zum nächsten Mal (auf die Fortsetzung zum Thema „offline“ dürft Ihr Euch noch freuen)
Oliver


Anbei mein Quellenverzeichnis, wenn Ihr weitere Quellen findet dann schreibt Sie mir bitte oder meldet es an eine renommierte Tageszeitung. Folgt dem „Gefällt mir“ nur, wenn Ihr keine Datenschutzrechtlichen Bedenken habt. Alternativ könnt Ihr auch im Browser Eurer Wahl „https://www.facebook.com/vileben“ eingeben. Einen Dank u.a. an Key_Tipps, Institut 2F und Schwindt-Pr für Eure inspirierenden Tweets und Facebook-News. Diese Namensnennung ist kein Sponsoring, ich habe die Links wirklich über Euch gefunden ...

1) http://www.facebook.com/editprofile.php#!/editprofile.php?sk=relationships
2) http://www.facebook.com/instantpersonalization/
3) http://twitter.com/#!/facebook
4) http://twitter.com/about
5) http://www.facebook.com/help/?faq=14863
6) http://www.stern.de/digital/online/unterhaltungsplattform-statt-soziales-netzwerk-myspace-kapituliert-vor-facebook-1617970.html
7) http://www.tagesschau.de/multimedia/video/ondemand100_id-video863234.html
8) http://de.wikipedia.org/wiki/Kleines_Latinum

Dienstag, 8. Februar 2011

Nie mehr offline...?!* (Teil 1) [*mit interessanten Fußnoten]

Nie mehr offline...?! (Teil 1)

Elf Jahre ist es her, dass uns die Matrix mit einer düsteren Zukunftsprognose verzauberte. Mit einem entscheidenden Denkfehler: Menschen brauchen keine Kabel um mit dem Netz verbunden zu sein. Das kabellose Netz (WLAN) sendet Bild und Ton durch den Äther*, UMTS überzieht ganze Landstriche mit dem süßen Duft des Internet**. Und wir schließen uns freiwillig an die Technik an (solange diese weniger als 140g wiegt). *** Wir sind politisch und kulturell informiert und tauschen uns aus (in weniger als 140 Zeichen ****). Und wir unterstützen (6*) und kritisieren (7*) Präsidenten. Panik ist in diesem Kontext durchaus nachvollziehbar, besonders bei Diktaturen. (Eine Demokratie, welche Angst vor dem (wählenden) Volk hat, ist ein Thema für eine ganz andere Kolumne) Wer knietief im Öl(*8) steht, freut sich auch an kalten Tagen über ein „Rauchen verboten“-Schild. Zündhölzer(*9) (auch virtuelle) sind da nicht (wirklich) willkommen. Hattet Ihr schon mal kein Feuerzeug dabei, wenn ein echt super „Date“ Euch danach fragte? Peinlich. So könnte sich dann auch der ein oder andere Nutzer 2011 fühlen, wenn er auf die höfliche Einladung „Kannst mich adden“ eingestehen muss, dass er offline ist. Schufa, ein Bergdorf ohne UMTS, ein Land dass mal kurz alle Netze offline nimmt,...[hier Eure Ausrede einfügen]. Dann kann man auch einem Raucher entgegnen, dass Rauchen tödlich ist. Freunde macht Ihr Euch damit selten, nicht mal „Freunde“ auf Facebook. Fortsetzung folgt.



PS.: In dieser Kolumne wurden Anmerkungen und Quellen als Fußnoten(+++) verfasst.
+++ In Respekt und Hochachtung vor einem tollen Buchautor, Terry Pratchett.

*Der Äther (griech. αἰθήρ [„aithär“] für der (blaue) Himmel) ist eine Substanz, die im ausgehenden 17. Jahrhundert als Medium für die Ausbreitung von Licht postuliert wurde. Quelle: Wikipedia

**abhängig vom Netzbetreiber: http://www.umts-netzabdeckung.de/

*** Das IPhone4 wiegt 137g, noch mehr und meine Hose würde rutschen...,
Quelle: http://store.apple.com/de/tab?node=home/shop_iphone/family/iphone&tcid=tg_tabcontroller&tab=1

**** Twitter übernahm die Zeichenbegrenzung der SMS***** und revolutionierte damit die Blogdienste, die BILD hatte den Trick schon wesentlich eher erkannt.

***** Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sms

6* Die Wahlkampfteams des US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama nutzen 2008 Twitter

7* Siehe auch: „Twitter wird zur Sprachbox gegen das Regime Mubarak“, Quelle: http://www.swr.de/contra/-/id=7612/nid=7612/did=7579004/ynm5kc/

8* das leicht brennbare, kein Leinöl!

9* Unter Zauberern der Universität sehr beliebt, Siehe auch http://weltentor.weltenzirkel.de/

weitere Quellen:
Matrix: http://de.wikipedia.org/wiki/Matrix_%28Film%29
Terry Pratchett / Scheibenweltromane: http://de.wikipedia.org/wiki/Scheibenwelt-Romane
UMTS: http://de.wikipedia.org/wiki/Umts

Dienstag, 1. Februar 2011

Alter vor Schönheit, FSK vor FKK?

Kunst liegt bekannterweise im Auge des Betrachters. Zumindest könnt Ihr jetzt, Dank Google, diverse Museen und Werke virtuell begutachten. Wahrhaftig behaupten zu können: „Vangogh? Kenn ich schon!“ - Das hat Stil und klingt wesentlich erwachsener als: „Heute einen blauen Helm gefarmt. Will Pizza bestellen!“

Fehlt nur noch die passende App, um sich auf Facebook über die betrachteten Werke auszutauschen. Facebook wird übrigens in drei Tagen 7 (hier könnt Ihr gratulieren ), das heißt Schulpflicht! Wikipedia wurde letzten Monat 10. Google wird 13 und dürfte in Kürze seine Unschuld verlieren (oder hat schon?). Mit zahlreichen Initiativen zur Internetgesellschaft und einem eigenen Betriebssystem betritt die Firma erstmals rauen Boden. Falls nach den letzten Personalmaßnahmen noch Platz für eine erfahrene Internetnutzerin im Aufsichtsrat wäre... Lillian Lowe ist 103 und ist dem Profilbild nach per IPad unterwegs.

Absolut im Trend, denn Rentner stürmen zur Zeit die sozialen Netzwerke. 1189 Freunde hat Lillian, „nur“ 130 hat der durchschnittliche Nutzer (Zumindest wenn man „Nutzer“ wie „Max Wohnen“ mitzählen würde). Werbung ist bekanntlich informativ und wissenswert und die 68'er wünschen sich 40 Jahre später nur noch einen Breitbandanschluss und Schuhe.

Valentinstag kann (trotz/mit?) Werbung, Blumen und Geschenken super werden. Dieses Jahr werden die Blumen ohne Wochenendaufschlag geliefert! Singles empfehle ich an dem Tag TRON 3D. Der Film ist wirklich schön und wer braucht schon „User“ um Spaß zu haben. In diesem Sinn beende ich den aktuellen Blog zum Thema „Freie Kultur und Kunst“ [Link zensiert].



Anmerkung der Redaktion: Da das neue Jugenschutzgesetz nicht wie geplant 2011 in Kraft getreten ist, verzichte ich vorerst großzügig auf eine zertifizierte Altersfreigabe. Minderjährige folgen bitte nicht den Links.